Aktuelles

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Tourismusdialog Potsdam
Wir haben die Veranstaltung aufgrund der aktuellen Lage für den 25. März abgesagt.

Dreht der Trend für Potsdam?

Nach Jahren mit hohen Wachstumsraten bei den Hotelkennzahlen schwächelt die Nachbarstadt Berlins dieses Jahr. Die Nähe zur Hauptstadt bringt zwar viele Besucher, aber auch Konkurrenz.

In den vergangenen Jahren hat die Landeshauptstadt Brandenburgs aus Sicht der ansässigen Hoteliers eine sehr positive Entwicklung genommen. Zwischen 2014 und 2018 haben sich die Kennzahlen Belegung, Netto-Zimmerpreis und RevPar (Erlös pro verfügbarem Zimmer) stetig verbessert. Das zeige die Daten, die Fairmas und STR der AHGZ exklusiv zur Verfügung gestellt haben. Demnach betrug die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in diesem Zeitraum bei der Auslastung 3,5 Prozent, beim Preis 2,9 Prozent und beim RevPar 6,5 Prozent.

Besonders stark war das Jahr 2018. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Auslastung um 4,8 Prozent auf 69,4 Prozent, und auch die Rate stieg um 5 Prozent auf 74,90 Euro. Dadurch legte der RevPar um 10,1 Prozent zu auf 52 Euro und übersprang damit die 50-Euro-Marke. Im Jahr 2014 hatte der RevPar lediglich bei 40,40 Euro gelegen. Die Kennzahlen sind dabei über die Wochentage hinweg sehr gleichmäßig ausgeprägt, einzige Ausnahme ist – wie üblich – der Sonntag.

Im laufenden Jahr sehen die Zahlen bisher allerdings weniger gut aus. Kumuliert bis Ende Juli schlägt beim RevPar ein Minus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu Buche. Statt 49,70 Euro wie im Vorjahreszeitraum erreichte dieser nur 47,20 Euro. Das ist ausschließlich auf eine schlechtere Auslastung zurückzuführen. Diese gab sogar um rund 5,5 Prozent auf 64 Prozent nach. Die Rate blieb dagegen mit 73,80 Euro stabil (+0,5%).

Ballungsraum umfasst 4 Mio. Menschen

Potsdam liegt an der Havel und grenzt südwestlich an Berlin. Dadurch profitiert die Stadt, die mit der S-Bahn an die deutsche Hauptstadt angebunden ist, von deren großem Einzugsgebiet – der Ballungsraum Berlins umfasst mehr als 4 Mio. Menschen – sowie dem seit Jahren boomenden Berlin-Tourismus. Die Besucher der Hauptstadt können gut einen Abstecher nach Potsdam unternehmen, um die restaurierten Stadtviertel und Schloss Sanssouci zu besichtigen oder etwa eine Ausstellung im jungen Museum Barberini zu besuchen. Auch für Seminare und Tagungen ist der gut erreichbare Standort Potsdam abseits der Großstadthektik beliebt.

Die Kulturlandschaft Potsdams mit ihren Schlössern und Parks wurde 1990 von der als größtes Ensemble der deutschen Welterbestätten in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. Das in Potsdam 1912 als erstes großes Filmatelier der Welt gegründete Filmstudio Babelsberg zählt zu den wichtigen Zentren der Film- und Fernsehproduktion in Deutschland und Europa. 2018 ist die Zahl der Touristen um 8,2 Prozent auf rund 550.000 gestiegen, die der Übernachtungen um 9,1 Prozent auf knapp 1,3 Mio.

2018 verzeichnete das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 58 Hotelbetriebe mit insgesamt fast 6100 Betten in Potsdam. In den vergangenen Jahren ist die Bettenzahl jedes Jahr um 2 bis 3,6 Prozent gestiegen. Ab 2021 sollen zwei Hotels der Accor-Marken Ibis Budget und Ibis Styles entstehen, die zusammen 200 Zimmer umfassen.

Einzelne Events lassen die Zimmerpreise in Potsdam deutlich über den Durchschnittswert steigen. Dazu gehört die Schlössernacht, die dieses Jahr Mitte August stattfand. An diesem Freitag und Samstag durchbrach die Rate deutlich die Marke von 100 Euro, und die Auslastung erreichte am Samstag mehr als 93 Prozent. Auch im Vorjahr hatte die Veranstaltung den Hoteliers gute Zahlen beschert. 2018 war zwar die Belegung um rund 2,6 Prozent niedriger ausgefallen als dieses Jahr, dafür lag die Rate damals 3,5 Prozent höher, sodass auch der RevPar 2018 mit plus 0,5 Prozent höher ausfiel. (Quelle: https://www.ahgz.de/news/marktdaten-dreht-der-trend-fuer-potsdam,200012258057.html)

 


Klassik am Weberplatz am 10.08.2019 um 20:30 Uhr
„Percussion in Concert“

Klassik am Weberplatz
B. Roessler (UA) − Konzert für 2 Perkussioninstrumente und Orchester
E. Séjourné − Konzert für Vibraphon und Orchester
Chin Cheng Lin − Konzert für Marimba und Orchester

Solisten: Fernando Hashimoto (Brasilien), Ni Fan (China)
Dirigent: Knut Andreas
Weitere Informationen

 


WIE DIGITALISIERUNG DEN TOURISMUS VERÄNDERT

Das Potsdamer Filmmuseum bildete am 11. März 2019 die Kulisse für das jüngste Medienforum vom TourismusDialog.Berlin. Unmittelbar nach der erfolgreichen ITB in Berlin gaben Experten Antworten auf die Frage, wie die zunehmende Digitalisierung den Tourismus verändert.

Hinter dieser generellen Frage verbergen sich viele Details, die Hartmut Pirl, Vorstand Tourismusverband Potsdam e.V. und Inhaber von Convention Hotel & Touristic Service, Jan Hoffmann, Leiter Unternehmensentwicklung Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB), und Birte Enzenberger, Projektleiterin Deutsche Bahn Region Nordost, unter der Gesprächsführung von Michael Erbach, Potsdam TV, sachkundig beantworteten.

Im Mittelpunkt stand das „ContentNetzwerk Brandenburg“, das im Vorjahr mit dem „Deutschen Tourismuspreis“ ausgezeichnet wurde. Es bietet die Grundlage für den umfangreicheren und qualitativ anspruchsvolleren Kundenservice, der – und da waren sich alle einig – heute und morgen von der Digitalisierung geprägt wird.

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Hartmut Pirl, Jan Hoffman, Birte Enzenberger und Michael Erbach (v.l./Foto: Gero Schreier)

Seit rund 15 Jahren betreibt die TMB die zentralen Datenbanksysteme für das landesweite touristische Contentmanagement in Brandenburg. Aktuell geben mehr als 450 Regionen, Orte und Leistungsträger Kennziffern in die Datenbanken ein. Sie ermöglichen derzeit u. a. den Zugriff auf 27.000 Events, 5.000 Produkte und 1.000 Übernachtungsanbieter im Land. Dieses Informations- und Reservierungssystem (IRS) ist die Schnittstelle, die alle genutzten Datenbanken koordiniert und pflegt.

Dank einer digitalen Buchungskette kann der Kunde zukünftig alles tagesaktuell aus einer Hand erhalten – vorausgesetzt, alle Anbieter touristischer Leistungen bringen sich mit ihren Angeboten in das Netzwerk ein. Und häufig parallele Entwicklungen und Entscheidungen können vernetzt und gebündelt werden, namentlich zwischen der TMB und visitBerlin.

Denn dann wird es alsbald möglich sein, alle Fragen und Erfordernisse für eine Reise, den Urlaub oder ein Event aus einer Hand zu beantworten und vor Ort zu realisieren. So wird die gegenwärtige Auslastung von Zügen und Hotels angezeigt. Am Ankunftsort erhält man zielgerichtete, weiterführende Informationen, was insbesondere für den ländlichen Raum vorteilhaft ist. Selbst Touristen- und Besucherströme in Städten lassen sich auf diese Weise beeinflussen.

Alles in allem war das Medienforum in Potsdam eine Richtungsanzeige, wo und wie Digitalisierung in den kommenden Jahren den Tourismus und tangierende Bereiche zum Wohle der Nutzer verändert.

Bernd Schenke