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Alexandrowka l Altes Rathaus und Obelisk Potsdam l Alte Wache l Alter Markt l Anreise l Antikentempel l Astrophysikalisches Observatorium l Auskunft l Aussichtspunkte
Alexandrowka
Zwischen Neuem Garten und dem Volkspark Potsdam stehen – zu einer Siedlung zusammengefasst – 13 braune Gehöfte im Stil russischer Blockhäuser. Birken, Sonnenblumen und Geranien an den Fenstern verstärken den Eindruck: Hier sieht es aus wie in Russland. Dahinter auf dem Hügel steht dann auch noch eine russisch-orthodoxe Kapelle mit Zwiebeltürmen und einem kleinen Friedhof – die Grabsteine natürlich mit kyrillischen Schriftzeichen.
Die Siedlung entstand 1826/27 als Denkmal für Zar Alexander und wurde ehemaligen russischen Kriegsgefangene, die inzwischen Sänger im 1. Garderegiment zu Fuß geworden waren, zur Verfügung gestellt. In Gefangenschaft gerieten sie, als preußische Truppen an der Seite Napoleons im Kurland kämpften. Als sich das Blatt wendete, wurden aus den Kriegsgefangenen Verbündete im Kampf gegen Napoleon. Bis nach Paris zogen einige in preußischen Diensten mit.
Trotzdem mussten noch über 10 Jahre vergehen, bis die Übriggebliebenen mit dieser Siedlung beschenkt wurden.
Anlass war der Tod von Zar Alexander I., den König Friedrich Wilhelm III. tief verehrte. Zu seinem Gedenken erhielt die Siedlung den Namen „Alexandrowka“. Vorbild für die Siedlung war ein ebenfalls künstliche angelegtes Bauerndorf in der Zaren-Sommerresidenz Pawlowsk bei
St. Petersburg, das wenige Jahre zuvor entstand.
Übrigens: Was wie Blockhäuser aussieht, sind in Wirklichkeit geschickt verblendete Fachwerkhäuser – Ausdruck preußischer Sparsamkeit. An dem Ensemble wirkten der Architekt Schinkel und der Landschaftsgestalter Lenné mit. Bei einer Führung können Sie die Kolonie kennenlernen. Das Museum ist tägl. außer montags von 10 – 18 Uhr geöffnet.
Altes Rathaus und Obelisk Potsdam
1753/ 55 erbauten J. Boumann und C.L. Hildebrandt das Alte Rathaus nach einem Entwurf von Andreas Palladios. Die Figuren auf der Attika stammen von J.M.G. Heymüller. Sie symbolisieren Standhaftigkeit, Wachsamkeit, Gerechtigkeit und Überfluss. Auf dem Turm, in dem bis 1875 das städtische Gefängnis untergebracht war, steht die vergoldete Figur des Atlas, die Weltkugel tragend.
Der Obelisk auf dem Vorplatz (links im Bild), (1753/55 Knobelsdorff) zeigte ursprünglich vier Medaillons der wichtigsten Hohenzollern-Herrscher. Heute schmücken ihn Bildnisse der großen Baumeister Knobelsdorff, Gontard, Schinkel und Persius.
Alte Wache
Ein Blick in die Baugeschichte der „Alten Wache“ bezeugt, dass es sich um ein persönliches Geschenk des preußischen Königs Friedrich-Wilhelm II. an seine ehemalige Truppe, das Regiment „Prinz von Preußen“, handelte.
Das Gebäude wurde in den Jahren 1795 bis 97 nach Entwürfen des Architekten Andreas Ludwig Krüger errichtet. Im Inneren befanden sich ein Wachlokal und im Obergeschoß eine Montierungskammer.
Alter Markt
Der Alte Markt war bis 1945 ein dreieckiger Platz, eingerahmt von der Südseite des Stadtschlosses mit dem Fortunaportal, der Nikolaikirche und dem Alten Rathaus. Die Gebäude gaben ihm den Charakter eines römischen Platzes. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch einen Obelisk, dessen Schaft 16 m in die Höhe ragt. Dort, wo heute Medaillons die Bildnisse von vier für Potsdam bedeutende Architekten (Knobelsdorff, Gontard, Schinel, Persius) zeigen, befanden sich vor der Rekonstruktion 1979 die Bilder preußischer Monarchen.
Anreise
Flugzeug:
Die drei Berliner Flughäfen Tegel, Schönefeld und Tempelhof sind maximal eine Stunde Fahrzeit entfernt. Zwischen Potsdam und den Flughäfen bestehen schnelle Nahverkehrs-Verbindungen
Bahn:
Potsdam Hauptbahnhof
liegt am Intercity- und Regionalverkehrs-Netz der Deutschen Bahn. Nächster ICE-Halt ist der Berliner Hauptbahnhof,
mit der S-Bahn ca. 35 Minuten vom Potsdamer Hauptbahnhof entfernt. Wichtiger Umsteigepunkt ist außerdem der Bahnhof
Berlin-Wannsee, in ca. 10 Minuten mit der S-Bahn zu erreichen.
ÖPNV:
Der Potsdamer Nahverkehr
ist mehrfach mit dem von Berlin verknüpft. Die Berliner S-Bahn hat drei Bahnhöfe auf Potsdamer Gebiet und verbindet mit ihrer Linie S 7 die brandenburgische Landeshauptstadt mit der Berliner City.
Der Bus 316 fährt von Berlin-Wannsee bis zur Potsdamer Seite der Glienicker Brücke. Hier besteht Tram-Anschluss in die Innenstadt. Der Bus 118 fährt vom Berliner Stadtteil Zehlendorf zum Einkaufszentrum SternCenter. Auch dieser Bus bietet Tram-Anschluss. Der Berliner und der Potsdamer Nahverkehr sind Partner im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg.
Auto:
Potsdam liegt innerhalb der Autobahn Berliner Ring (A10), nahe des Dreieck Potsdam-Havelland. Die Stadt ist daher aus allen Richtungen gut zu erreichen.
Vom Zubringer A 115 (Berliner Ring – Avus) führt eine Stadtautobahn (Nuthe-Schnellstraße) direkt ins Stadtzentrum
Antikentempel
Der Antikentempel ist ein kleiner Rundtempel im westlichen Teil des Parks Sanssouci in Potsdam. Friedrich der Große ließ das Gebäude zur Aufbewahrung seiner Sammlung antiker Kunstgegenstände, Münzen und Gemmen errichten. 1768/69 schuf Carl von Gontard das in der Nähe des Neuen Palais, nördlich der Hauptallee, gelegene Gebäude als Pendant zu dem in einer Achse südlich der Allee erbauten Freundschaftstempel. Seit 1921 wird der Antikentempel als Mausoleum für Mitglieder des Hauses Hohenzollern genutzt und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Astrophysikalisches Observatorium
Es waren die störenden Lichteinflüsse der Großstadt und die zunehmende Luftverschmutzung, die die Himmelsforscher der Königlichen Sternwarte von Berlin nach Potsdam zogen. Hier, auf dem Telegrafenberg, wurde ein neuer wissenschaftlicher Zweig begründet: Während in traditionellen Sternwarten die Hauptaufgabe in der Positionsbestimmung von Gestirnen bestand, besaß das astrophysikalische Observatorium vorwiegend Refraktoren die, mit Spektralapparaten oder photometrischen Instrumenten gekoppelt, neuartige Untersuchungen des Sonnen- und Sternenlichtes ermöglichten.
Auskunft
Die Schlösseröffnungszeiten unter 0331-9694-203/204
Vermittlung von Hotelzimmern, Ferienwohnungen und Pensionen gibt es unter 0331-243 75 822 oder auf www.zimmerpotsdam.de
Aussichtspunkte
Die Hohenzollern-Könige, für die Potsdam die zweite Residenz war, konnten sich an der umgebenden Havellandschaft nicht sattsehen. So ließen sie nach und nach auf die umgebenden Bergen Aussichtstürme bauen – Belvederes
(dt. „schöne Aussicht“) genannt.
Davon noch vorhanden sind:
das Belvedere auf dem Klausberg,
das Belvedere auf dem Dach des Marmorpalais
(bei Sonderführungen zugänglich),
der Turm der Orangerie im Park Sanssouci
(in der Saison zugänglich),
das Belvedere auf dem Pfingstberg
(in der Saison zugänglich),
der Normannische Turm auf dem Ruinenberg
(in der Saison zugänglich) und
der Flatowturm im Park Babelsberg
(in der Saison an den Wochenenden geöffnet).